Die jüngste Verurteilung des Tornado Cash-Entwicklers Roman Storm hat in der dezentralen Finanz-Community (DeFi) ernsthafte Bedenken ausgelöst. Storms rechtliche Situation veranlasst Open-Source-Entwickler, ihre eigene rechtliche Sicherheit zu hinterfragen. Während er fragt: "Können Sie so sicher sein, dass Sie vom DOJ nicht wegen des Aufbaus eines nicht-verwahrenden Protokolls angeklagt werden?", schenkt der gesamte Krypto-Entwicklungsbereich diesem Fall große Aufmerksamkeit.
Roman Storm, bekannt für die Mitentwicklung von Tornado Cash, einem dezentralen Datenschutzprotokoll, schlägt Alarm wegen rechtlicher Risiken für DeFi-Entwickler. In einer öffentlichen Erklärung stellte er die Frage, ob jemand, der nicht-verwahrende Plattformen aufbaut, sicher sein kann, dass er keine Anklage vom US-Justizministerium befürchten muss.
Storm verwies auf seinen eigenen laufenden Fall, in dem das DOJ ihn wegen Verschwörung zum Betreiben eines nicht lizenzierten Geldüberweisungsgeschäfts anklagte. Er warnte, dass Staatsanwälte behaupten könnten, jeder nicht-verwahrende Dienst hätte als verwahrend aufgebaut werden müssen. Dieses Argument wurde im Fall gegen ihn verwendet.
Storm reichte am 30. September einen Antrag auf Freispruch ein und erklärte, dass er keine Kontrolle über das Tornado Cash Protokoll habe. Laut Gerichtsdokumenten: "Unser Unternehmen hat keinerlei Möglichkeit, Änderungen vorzunehmen oder Maßnahmen in Bezug auf das Tornado Cash-Protokoll zu ergreifen - es ist ein dezentrales Softwareprotokoll, das keine einzelne Einheit oder Akteur kontrollieren kann."
Seine Kommentare haben Bedenken bei Entwicklern ausgelöst, die dezentrale Tools entwickeln, aber jetzt befürchten müssen, dass sie rechtlichen Risiken ausgesetzt sind, obwohl ihre Software Open Source und nicht-verwahrend ist.
Storms Prozess endete im August, wobei die Jury ihn in einem von drei Anklagepunkten für schuldig befand. Er wurde wegen des Betreibens eines nicht lizenzierten Geldüberweisungsgeschäfts verurteilt. Die Jury konnte sich jedoch bei den beiden anderen Anklagepunkten im Zusammenhang mit Geldwäsche und Sanktionsverstößen nicht einigen.
Rechtsexperten sagen, dass dies einen neuen Präzedenzfall schafft. Storm wurde nicht für finanzielle Aktivitäten schuldig gesprochen, sondern für den Aufbau eines Tools, das andere möglicherweise zur Bewegung von Geldern genutzt haben. Das Ergebnis hat in den Open-Source- und Krypto-Entwicklergemeinschaften Verwirrung darüber gestiftet, wo die rechtlichen Grenzen gezogen werden.
Jake Chervinsky, Chefjurist beim Variant Fund, sagte auf X: "Wenn die Trump-Administration will, dass die USA die Krypto-Hauptstadt der Welt werden, dann darf dem DOJ nicht erlaubt werden, die beiden blockierten Anklagepunkte erneut zu verhandeln." Die Unfähigkeit der Jury, in diesen Anklagepunkten zu verurteilen, hat die Tür für mögliche zukünftige Rechtsstreitigkeiten offen gelassen.
Nach dem Prozess teilte das Justizministerium Erklärungen mit, um die wachsenden Bedenken unter Entwicklern zu lindern. Im August sagte DOJ-Beamter Matthew Galeotti, dass das Ministerium keine erneute Verhandlung gegen Storm anstreben und keine ähnlichen Fälle verfolgen würde.
Auf dem American Innovation Project Summit erklärte Galeotti: "Unsere Ansicht ist, dass das bloße Schreiben von Code ohne böse Absicht kein Verbrechen ist." Er fügte hinzu: "Das Ministerium wird Anklagen nicht als gesetzgeberisches Instrument nutzen. Das Ministerium sollte Innovatoren nicht im Unklaren darüber lassen, was zu strafrechtlicher Verfolgung führen könnte."
Trotz dieser Kommentare bleiben Entwickler vorsichtig. Die Grenze zwischen dem Schreiben von Code und der Verantwortung für dessen Verwendung bleibt in den Augen vieler unklar.
Storms Frage – "Können Sie so sicher sein, dass Sie vom DOJ nicht angeklagt werden?" – bleibt für viele in der DeFi-Community unbeantwortet. Die dezentrale Natur von Protokollen wie Tornado Cash ist darauf ausgelegt, die Kontrolle von Einzelpersonen zu entfernen. Jüngste rechtliche Schritte deuten jedoch darauf hin, dass Absicht und Design möglicherweise nicht ausreichen, um Entwickler vor Strafverfolgung zu schützen.
Ohne klaren rechtlichen Schutz für Open-Source-Entwickler befürchten viele das Risiko rückwirkender Anklagen. Bis die Gesetze geklärt sind, müssen DeFi-Entwickler möglicherweise mit der Unsicherheit umgehen, wie ihr Code nach US-Recht interpretiert werden könnte.
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